AKADEMIE am DOM startet Vortragsreihe "Zur Zukunft des Christentums"
Mit einer Reihe von sechs Vorträgen fragt die AKADEMIE am DOM im November und Dezember 2024 nach der "Zukunft des Christentums" - in Europa aber auch darüber hinaus. Alle Veranstaltungen können auch ONLINE besucht werden.
Eröffnet wird die Reihe am 20. November (16:00 - 17:30 Uhr) mit einem Vortrag von Univ.-Prof. DDr. Johann Schelkshorn zum Thema "Vernünftiger Glaube. Jenseits von Traditionalismus und Spiritualismus". Die Christ*innen der Zukunft werden ihren Glauben in kritischer und konstruktiver Auseinandersetzung mit den Errungenschaften der europäischen Aufklärung – Wissenschaft, Menschenrechte, Demokratie – erneuern oder zu einer Sekte mutieren, die eine Gefahr für den liberalen Rechtsstaat ist. Dies ist die Folie und Stoßrichtung, in die Schelkshorn seine Gedanken entwickeln wird.
Fortgesetzt wird die Reihe am selben Tag, 20. November (18:00 - 19:30 Uhr) mit einem Vortrag von Assoz. Prof. MMag. Dr. Roland Cerny-Werner zum Thema "Wider die Vernunft? Kirchengeschichtsschreibung im 19. Jahrhundert": Anfänglich in Einklang mit der Vernunft und aufgeschlossen für philosophische und naturwissenschaftliche Erkenntnis, kam die Kirche des 19. Jahrhunderts dennoch zur Abkehr von aufgeklärten Ideen: Der Rückgriff auf eine vermeintliche Idealgestalt der Kirche im Mittelalter sollte in politischen und gesellschaftlichen Krisenzeiten Sicherheit und eine stabile Denk- und Geschlechterordnung bieten. In diese Richtung wird der Referent seine Gedanken weiterentwickeln.
Eine Woche später, am 27. November (16:00 - 17:30 Uhr) wird erneut Univ.-Prof. DDr. Johann Schelkshorn referieren. Diesmal zum Thema "Prophetischer Glaube: 'Ich wünsche eine arme Kirche für die Armen' (Papst Franziskus)". Die Christ*innen der Zukunft werden an der Seite der Armen stehen und ihre Stimme gegen Unterdrückung und Ausbeutung in der Weltgesellschaft erheben oder Kompliz*innen der Mächte dieser Welt sein - so die Spur, der der Referent nachgehen wird.
Am selben Tag (27. November, 18:00 - 19:30 Uhr) wird außerdem P. Dr. Franz Helm über das Thema "Dialog und Prophetie an der Seite der Armen" sprechen. Verliert die Botschaft der Kirche an Profil und Relevanz, wenn sie unvoreingenommen Würde und Identität jedes Menschen akzeptiert und ernst nimmt? Nein, führt P. Helm aus - im Gegenteil: Denn nur so wird ihre Mission zum christlich geforderten "prophetischen Dialog" an der Seite der Armen!
Und auch in unserem dritten Zeitfenster am 4. Dezember (16:00 - 17:30 Uhr) wird Univ.-Prof. DDr. Johann Schelkshorn wieder über die Zukunft des Christentums in Europa sprechen. Diesmal mit einem Fokus auf dem Thema "Glaube in interreligiöser Offenheit. Das Christentum und die Vielfalt der Religionen und Kulturen". Die Christ*innen der Zukunft, wird Schelkshorn zeigen, werden sich im Dialog anderen Religionen öffnen, die dunklen Kapitel der gewaltsamen Missionierung selbstkritisch aufarbeiten und sich in der Begegnung mit dem Fremden inspirieren lassen - oder durch religiöse Arroganz verarmen.
Abgerundet wird die Reihe dann schließlich am 4. Dezember (18:00 - 19:30 Uhr) von Mag. Dr. Robert Wurzrainer mit einem Vortrag zum Thema "Religiöse Vielfalt in Österreich". In Österreich gehört das Zusammenleben unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen schon seit langem zum Alltag. Um die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern und ihre Potenziale zu heben, muss diese Vielfalt organisiert, rechtlich geordnet und im gegenseitigen Respekt gelebt werden, ist Wurzrainer überzeugt.