Bildungsministerium ehrt Erwachsenenbildner Erhard Lesacher
Wien, 22.05.2023 (ThK) Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat den Theologen und Erwachsenenbildner Erhard Lesacher mit der Verleihung des Professoren-Titels geehrt. Der gebürtige Kärntner war Assistent am Institut für Dogmatische Theologie an der Universität Wien, bevor er Anfang der 1990er-Jahre in die kirchliche Erwachsenenbildung wechselte. Seit 2001ist Lesacher Leiter der "Theologische Kurse" sowie des Fernkurses für theologische Bildung, seit 2017 auch der damals ins Leben gerufenen "Akademie am Dom". Er habe sich "in herausragender Weise um die Erwachsenenbildung in Österreich verdient gemacht", hieß es im Antrag für die Auszeichnung. Zugesprochen wurde Lesacher der Titel von Bundespräsident Alexander Van der Bellen bereits am 5. Dezember. Nun fand die Verleihung durch Bundesminister Martin Polaschek in Form einer Feierstunde am Montag, 22. Mai, in Wien statt.
Lesacher habe eine bereits seit mehr als 80 Jahren bestehende renommierte Einrichtung der katholischen Kirche in stetiger Erweiterung eines wachsenden Interessiertenkreises und in der Öffnung für gegenwärtige und zukunftsweisende Fragen zu einem über Österreich hinaus anerkannten Ort des umfassenden Dialogs gemacht hat. Der Grundauftrag der während der NS-Zeit gegründeten Theologischen Kurse, "Menschen über ihren Glauben sprachfähig zu machen" werde von Lesacher vorbildlich erfüllt. Die Kurse wie auch die "Akademie am Dom" gelten als allgemein respektierte Orte gesprächsorientierter kirchlicher Intellektualität. Die coronabedingte Umstellung des gesamten Kursbetriebes im Sommer 2020 sowie der meisten Einzelveranstaltungen auf Online habe die überregionale Reichweite neuerlich vergrößert.
Der Bildungsansatz ist dabei breit, wie Lesacher selbst darlegte: Lebens- und Glaubensfragen würden im Kontext von Theologie, Kirche, Religion, Wissenschaft, Politik und Kultur vertieft. "In meinem eigenen theologischen Fach Dogmatik geht es mir darum, die großen Themen des Glaubens wie 'Gott', 'Erlösung', 'Vollendung' in heutiger Sprache und lebensrelevant zu erschließen." Bequemlichkeit sei bei Bildung kein Ausgangspunkt: "Great things don't come from comfort zones" (dt.: Große Dinge entstehen nicht in Komfortzonen), nennt Lesacher als sein Motto.