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Militärbischof Werner Freistetter
Glaube ist nicht Theorie, sondern Motivation zum Handeln
In Zeiten vielfältiger Informationen unterschiedlicher Qualität und zugleich abnehmender Selbstverständlichkeit kirchlicher bzw. religiöser Praxis wird das Wissen um den Glauben immer wichtiger. Die bloße Gewohnheit religiöser Kindheitserinnerungen genügt gegenüber der kritischen Anfrage von Gläubigen anderer Religionen oder Menschen ohne religiöses Bekenntnis längst nicht mehr. Gerade im Kontext des Militärs, wo die ganze Vielfalt der österreichischen Gesellschaft auf engstem Raum zusammengefasst ist, müssen Katholikinnen und Katholiken – und nicht bloß eine Handvoll hauptamtlicher Militärseelsorger – besonnen aber klar Rechenschaft über ihren Glauben ablegen können, noch gar nicht zu sprechen von der Vorbereitung auf Einsätze in Gebieten mit anderer religiöser und weltanschaulicher Tradition. Deshalb sind für mich die THEOLOGISCHEN KURSE als einzigartiges Instrument theologischer Erwachsenenbildung unverzichtbar.
In nur oberflächlicher Kenntnis Ihrer Skripten des regulären Kurses, aber auch mit Blick auf die Spezialkurse wünsche ich mir eine stärkere Kooperation mit nicht-theologischen Institutionen, um in der säkularen Umwelt die Bedeutung der Religion für den Frieden deutlicher darzustellen. Aus meiner eigenen Fachrichtung der Sozialethik ist mir auch die praktische Komponente der Theologie ein zentrales Anliegen: Glaube ist nicht Theorie, sondern Motivation zum Handeln. In Bezug auf die Kirchengeschichte, die Ökumene und die ‚Herausforderungen des christlichen Glaubens‘ freue ich mich, wenn gesellschaftliche, militärische und politische Veränderungen in ihrer Wirksamkeit auf die theologische Entwicklung klar herausgestellt werden, so dass nicht der verbreitete Irrtum bestehen bleibt, Kirche und Welt wären zwei Entitäten, die sich unabhängig voneinander entwickelten.
Militärbischof Msgr. Dr. Werner FREISTETTER, Militärdiözese Österreich