Der Verein der FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE sieht es als seine Aufgabe, die THEOLOGISCHEN KURSE in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Beitrag
15,-
für Mitglieder der FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE
Spezialkurs
TERMIN
Vor 50 Jahren erschien "Humanae vitae", die sogenannte Pillenenzyklika, die das katholische Verständnis von Ehe und Sexualität nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil stark bestimmte. Anlässlich dieses Jahrestages untersucht dieses Symposium, welche Ideale und Ängste christliche Beziehungsformen und die kirchliche Ehelehre präg(t)en und welche Folgen sie zeitig(t)en. Welcher Umgang miteinander wäre für die ganzheitliche Gesundheit von Mann und Frau förderlich und "aufbauend"? Worin unterscheiden sich gesellschaftliche Praxis und ein biblisch fundiertes christliches Menschenbild?
Statement Gregor Jansen:
Und sie bewegt sich doch?
Die katholische Lehre von Ehe und Sexualität
Vortrag Ines Weber:
Mehr Gleichheit als gedacht. Eheliche Beziehungen in der Christentumsgeschichte
Vieles, was wir heute hinsichtlich der Ehe als gute alte Tradition annehmen, ist Ausformung des bürgerlichen Familienideals des 19. Jahrhunderts. Doch hatten Antike, Mittelalter und Neuzeit ein deutlich anderes Bild von Ehe und Familie mit je eigenen Rollenverteilungen, Geschlechterbildern, Normen und Ansprüchen. Zudem prägten gesellschaftliche, soziale, demographische und geographische Faktoren das jeweilige Eheideal. Wann nun setzte sich in Europa die sogenannte "gattenzentrierte Kernfamilie" als enge Kooperation von Mann und Frau durch? Wann wurde die kirchliche Forderung nach Monogamie virulent und welche Auswirkung hatte das auf die Familienkonstellationen? Wie überhaupt spielten christliche Moralvorstellungen für Ehe und Familie eine Rolle und wie wirkten sie sich aus?
Das Ergebnis mag erstaunen und Anregungen für aktuelle Diskussionen geben.
Vortrag Rotraud Perner:
Sexualität: Freiheit und Verantwortung
"Seid fruchtbar und mehrt euch" (Gen 1,28): In patriarchalen Gesellschaften wurde dieser göttliche Auftrag quantitativ (hegemonial) ausgelegt: Seit biblischer Zeit ging es um möglichst viele Kämpfer, Arbeitskräfte und "Heiratsware" für Bündnisse und Tauschgeschäfte. Dagegen haben vier sexuelle Revolutionen aufbegehrt: in der Kunst, in der neueren Sexualwissenschaft, in umfassender Gesellschaftskritik der 68er - und gegenwärtig im Dogma einer sexuellen Konsumfreiheit unter dem Schlagwort "Konsensethik": Alles ist erlaubt, worauf man sich einigt. Wird Gottes Wort hingegen qualitativ (egalitär) verstanden, dann fordert Gen 1,28 nicht (nur) zur "ehelichen" Vermehrung, sondern vielmehr zur gegenseitigen Förderung auf. Aufklärung tut not. Es braucht eine auf Gesundheitsförderung ausgerichtete Verantwortungsethik, und zwar nicht nur der einzelnen Person, sondern auch der gesamten Gesellschaft.
Gregor M. JANSEN hat in Bonn und Wien Theologie studiert. Nach seiner Promotion (Dissertation über "Mensch und Medien. Entwurf einer Ethik der Medienrezeption", 2003) war er 2003/2004 Univ.-Assistent am Institut für Moraltheologie der Universität Wien. 2002 zum Priester ordiniert, wurde er Mitbegründer und Seelsorger der Jugendkirche Wiens, die er 10 Jahre lang begleitet hat, bevor er 2013 als Moderator in die Pfarrseelsorge wechselte. Gregor Jansen betreibt seit 2012 einen Blog, in dem er die Diskussion über Kirche und Jugend, Medien, Gott und die Welt anstößt.
Rotraud PERNER ist promovierte Juristin, Psychoanalytikerin und evangelische Theologin (Master of Theology 2015). Als Professorin, Publizistin und Supervisorin sowie als Initiatorin der Vereine "Die Möwe" und "Promethea" u. a., ist sie seit Jahrzehnten unermüdlich in Forschung, Lehre und Beratung tätig und war zuletzt auch als Hochschulpfarrerin im Ehrenamt tätig. Heute engagiert sie sich zudem in der 2024 gegründeten Lukas-Akademie im Stift Zwettl. Vielfach ausgezeichnet, steht ihr Lebenswerk ganz im Dienst einer umfassenden Gewaltprävention und Gesundheitsförderung. Ihre zahlreichen Publikationen und Vorträge rühren an gesellschaftliche Tabus und bieten originelle und kritisch-unbequeme Sichtweisen.
www.salutogenese.or.at
Die habilitierte Kirchenhistorikerin Ines WEBER hat in Münster und Tübingen studiert und ist nach Gastdozenturen an den Universitäten Regensburg und Augsburg seit 2016 Professorin für Kirchengeschichte und Patrologie an der KU Linz. Seit 2013 Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Theologische Mediävistik (IGTM) und seit 2015 in deren Vorstand, ist Ines Weber überdies Mitherausgeberin der Theologisch-Praktischen Quartalschrift (ThPQ) und Mitglied des European Women's Management Development (EWMD). Zu ihren Forschungsinteressen gehören u. a. die Christentumsgeschichte des frühen Mittelalters und des 19./20. Jahrhunderts, die Frömmigkeits- und Theologiegeschichte (Anthropologie, Eschata, Geschlecht) sowie die Geschichte der christlichen Erziehung.
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