AKADEMIE am DOM startet mit "Theologischen Klassikern" ins Sommersemester
Wien, 31. Jänner 2025 | Mit großen theologischen Themen für heute aufbereitet startet die AKADEMIE am DOM heuer ins Sommersemester. So geht es etwa in einem Vortrag des Theologen Prof. Andreas Benk am 12. Februar um die Grundsatzfrage der Erkennbarkeit und Aussagbarkeit Gottes. So eindeutig dogmatische Sätze daherkommen mögen - die Bibel spricht anders von Gott: vielstimmig, widersprüchlich, überraschend und unerwartet. Was folgt daraus für das Reden von Gott und den Glauben? Antworten dazu im Vortrag "Gott – unverfügbar. Wie die Bibel von Gott spricht und was wir daraus lernen können".
Die "Göttliche Vorsehung" im Spannungsfeld von Leiden und Freiheit ist Thema eines Vortrags der Ärztin, Theologin und Benediktinerin Teresa Forcades i Vila (Kloster Montserrat) am 19. Februar. Seit der Antike wird der Glaube an die göttliche Vorsehung von der Erfahrung unschuldigen Leidens herausgefordert. In der Moderne scheint er zudem unvereinbar mit der persönlichen Freiheit und Selbstbestimmung des Menschen geworden zu sein. Was folgt daraus für einen reifen Glauben und die Theologie?
Ebenfalls am 19. Februar fragt Piotr Kubasiak schließlich nach der Bedeutung einer Kernaussage reformatorischer Theologie: dem "sola gratia" – "Allein durch die Gnade?" Das Wort Gnade ist ja aus dem alltäglichen Sprachgebrauch weitgehend verschwunden, das Christentum jedoch verkündet bis heute das "Evangelium von der Gnade Gottes". Wie aber verhalten sich die Gnade Gottes und die Freiheit des Menschen zueinander?
Dem umstrittenen Thema einer zeitgemäßen katholischen Sexualmoral widmet sich der Südtiroler Theologe Prof. Martin Lintner in seinem Vortrag "Auslaufmodell Katholische Sexualmoral – Eine christliche Beziehungsethik, die Zukunft hat" am 21. Februar. Im vergangenen Jahr hat der Theologe, dem seine Thesen zuletzt gar Lehrbeanstandungen eingebracht haben, ein fast 700 Seiten umfassendes neues Standardwerk dazu vorgelegt. Wer sich vertiefend mit dem Ansatz auseinandersetzen will, dem sei der Spezialkurs "Von Sexualmoral zu Beziehungsethik" am 21./22. Februar mit Lintner empfohlen. Beide Veranstaltungen können im übrigen - wie viele andere Veranstaltungen der THEOLOGISCHEN KURSE und der AKADEMIE am DOM - auch online besucht werden.
Prominente Vortragende über Lebensthemen
Doch die AKADEMIE am DOM bietet in den nächsten Wochen nicht nur Theologie mit Anspruch an das Leben, sondern auch Zeugnisse persönlich gewonnener Lebensweisheit: So lädt etwa die bekannte Autorin und Ordensfrau Sr. Melanie Wolfers am 26. Februar unter dem Titel "Keine Macht der Ohnmacht" zu einer Entdeckungsreise in die eigene Psyche und zu den Quellen der Zuversicht. Angesichts der Multikrisen der Gegenwart hilft laut Wolfers kein blinder Optimismus, sondern nur eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Ohnmacht und eine Fokussierung auf innere Kräfte, die in der Not tragen.
In der Reihe "Lebensbilder" ist schließlich am 19. März die bekannte Journalistin und Autorin Barbara Coudenhove-Kalergi unter dem Titel "Zuhause ist überall" in der AKADEMIE am DOM zu Gast. Gebürtig aus Prag, mit sieben Jahren vertrieben, aufgewachsen im Lungau, mit adeligem Stammbaum bis ins 13. Jahrhundert, einer japanischen Großmutter, verheiratet mit einem Reformkommunisten, familiär vertraut mit der Idee der "Vereinigten Staaten von Europa" und selbst langjährige berufliche Pendlerin zwischen West und Ost, blickt sie dabei auf ein Leben in Weltoffenheit zurück.
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