Kirchengeschichte im Fokus: THEOLOGISCHE KURSE starten mit Spezialkursen und Vorträgen ins neue Jahr
Wien, 14. Jänner 2025 | Dass Kirchengeschichte kein "angestaubtes" Fach sein muss, demonstrieren die vielfältigen Angebote der THEOLOGISCHEN KURSE in den kommenden Wochen. Schließlich wird heuer eines besonderen kirchenhistorischen Ereignisses gedacht, das von bleibender ökumenischer Relevanz ist: das 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nicäa (325 n.Chr.). Auf diesem Konzil wurde u.a. erstmals ein gemeinsames Glaubensbekenntnis formuliert – ein Bekenntnis, das bis heute bindende, ja, verbindende Kraft für die versprengte Christenheit hat.
Diesem besonderen Ereignis widmet sich ein Vortrag an der AKADEMIE am DOM und zugleich ein vertiefender zweitägiger Spezialkurs. Am kommenden Freitag, 17. Jänner (16–18 Uhr) wird die Wiener evangelische Theologin und Kirchenhistorikerin Prof. Uta Heil unter dem Titel "Das Konzil von Nizäa (325 n. Chr.) – Vorgeschichte, Verlauf, Ergebnisse" referieren. Der Vortrag ist zwar bereits ausgebucht, die Teilnahme ist jedoch noch online möglich. Dabei wird Heil die Vorgeschichte erläutern, die theologischen Streitigkeiten, die dort ausgetragen wurden, und die Weichenstellungen, die das Konzil mit Folgen zum Teil bis heute vornahm.
Am selben Tag startet außerdem zur Vertiefung der zweitägige Spezialkurs "1.700 Jahre Konzil von Nizäa – Eine Zäsur in der Kirchengeschichte". Neben der Vorgeschichte, einer Rekonstruktion des Verlaufs und der Ergebnisse des Konzils wird von Expertinnen und Experten außerdem die Rezeptionsgeschichte besprochen und das Credo von Nizäa sowie Fragen der Liturgie vor und nach dem Konzil behandelt. ReferentInnen sind Uta Heil, Predrag Bukovec, Christina Traxler sowie Hubert Philipp Weber.
Feministisch-historische Schlaglichter bietet weiters der Vortrag "Päpstin Johanna und Theresa von Avila" der Kirchenhistorikerin Andrea Riedl in der AKADEMIE am DOM am Freitag, 24. Jänner (18.30-20.30 Uhr). Gibt es tatsächlich weniger bedeutende Frauen als Männer in der (Kirchen-)Geschichte? Oder blieben Frauen bisher einfach nur zu unauffällig "zwischen den Zeilen" der literarischen Quellen? Diesen Fragen geht Riedl in ihrem Vortrag am Beispiel bedeutender Figuren der Kirchengeschichte nach.
Und wem das Thema Kirchengeschichte dann noch immer angestaubt erscheint, dem sei der Spezialkurs "Neue Zugänge zur Kirchengeschichte" am 24./25. Jänner ans Herz gelegt. In ihrer Arbeit mit Methoden, Quellenbeständen und Perspektiven muss sich Kirchengeschichte schließlich immer wieder kritisch reflektieren und fragen: Gibt es blinde Flecken, einseitige Sichtweisen usw.? Neue Zugänge betrachten auch bisher begangene Wege als wertvoll, bringen aber neue Perspektiven ins Spiel, die ebenso unerwartete wie bereichernde Einsichten erlauben. Referenten bei diesem spannenden zweitägigen Kurs sind der Salzburger Kirchenhistoriker Roland Cerny-Werner, der Grazer Kirchenhistoriker Johannes Giessauf sowie die Regensburger Kirchenhistorikerin Andrea Riedl.
Schließlich noch eine Einladung zu einem ganz besonderen Kurs im Sommer – einem Spezialkurs über "Konzile, die die Kirche nachhaltig verändert haben". Das Besondere: Der Kurs findet in Form einer Sommerwoche in Batschuns vom 6. bis 11. Juli statt. Referenten sind der Innsbrucker Theologe Roman Siebenrock und der Wiener Theologe Hubert Philipp Weber. Die Sommerwoche erschließt dabei die zentralen Beschlüsse der Konzilien – vom Credo Nizäas bis zu den Weichenstellungen des Zweiten Vatikanischen Konzils – und es wird einmal mehr durch die (kirchen)historische Brille deutlich, warum Kirche heute so ist, wie sie ist.