Der Verein der FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE sieht es als seine Aufgabe, die THEOLOGISCHEN KURSE in ihrer Arbeit zu unterstützen.
2025 begeht die Kirche „1700 Jahre Konzil von Nicäa“. Im Jahr 325 von Kaiser Konstantin einberufen, setzte es sich mit Arius, einem Priester aus Alexandria, auseinander, der die Göttlichkeit des Sohnes leugnete: „Es gab eine Zeit, da der Sohn nicht war“. Dieser Satz fasst die Lehre des Arius präzise zusammen. Er glaubte, der Logos, der Sohn wäre vor seiner Menschwerdung zu einem bestimmten Zeitpunkt geschaffen worden und existierte daher nicht von Ewigkeit her. Er sei das erste und höchste Geschöpf Gottes, aber nicht wesensgleich mit Gott. Für Arius war Gott der Vater der einzige wahre, unveränderliche, ungeschaffene und ewige Gott. Dem gegenüber hielt das Glaubensbekenntnis des Konzils von Nizäa fest: Der Sohn ist „Gott aus Gott, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott, gezeugt nicht geschaffen, wesensgleich dem Vater“. Dabei geht es nicht um theologische Spitzfindigkeiten, sondern um den Kern des Erlösungsglaubens: In Jesus Christus ist der ewige (dem Vater wesensgleiche) Sohn Mensch geworden und hat aus dem Innersten Gottes heraus die erlösende Liebe Gottes offenbart. „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.“ (Joh 1,18) Mit der Ablehnung der Auffassung der Unterordnung des Sohnes unter den Vater bekräftigte das Konzil auch die Trinitätslehre: Beziehung in Gott. Dass jede Konzilsentscheidung auch neue Probleme mit sich bringt, zeigen der Fokusbeitrag dieses Heftes und der Spezialkurs „1700 Jahre Konzil von Nizäa“ (17./18. Jänner 2025 | auch online). Auch die Sommerwoche Batschuns „Konzile, die die Kirche nachhaltig verändert haben“ (6. bis 11. Juli 2025) wird Nizäa eingehend behandeln.
An den Ort des dritten ökumenischen Konzils führt die Studienreise „Ephesus. Frühes Christentum in einer antiken Metropole“ (23. bis 28. August 2025). Weitere Studienreisen erschließen „Siebenbürgen. Kulturelle Dialoge zwischen gestern und heute“ (12. bis 18. April 2025) und das Frühe Christentum in Istrien und dem östlichen Friaul (25. bis 29. Oktober 2025). Details zu diesen Studienreisen finden Sie auf den Seiten 28 – 30, Impressionen von der diesjährigen Studienreise nach Bulgarien auf S. 13. Über die Spezialkurse und asynchronen Online-Module, die im ersten Quartal 2025 beginnen, informieren Sie sich bitte auf den Seiten 31 bis 33. Der Tisch ist reichlich gedeckt.
Herzlich,
Ihr Erhard Lesacher