Lehrende am Wort
Warum ich im Fernkurs als Lehrende/Lehrender tätig bin
Bert Brechts Antwort auf die Frage nach seinem Lieblingsbuch ist bekannt: „Sie werden lachen, die Bibel.“ Ich schließe mich ihm an. Und im Fernkurs habe ich die Möglichkeit, dieses faszinierende Buch anderen nahe zu bringen, sie darauf neugierig zu machen. Die schönste Rückmeldung, etwa bei einer Prüfung: Wenn mir jemand erzählt, sie oder er hat angefangen, in der Bibel zu lesen. Umgekehrt bringen mich die oft überraschenden Fragen der Teilnehmenden zum Suchen und zu neuen Entdeckungen.
Dipl.-Theol. Friedrich Bernack, Wien
Ich bin im Fernkurs schon seit vielen Jahren als Lehrende tätig, weil es mich begeistert, ermutigt und beglückt, Menschen zu begleiten, die sich existenziell und intellektuell verantwortet auf die Bibel einlassen möchten. Die Ernsthaftigkeit, die Bereitschaft sich einzubringen, die tiefgründigen Fragen und Gedanken und nicht zuletzt die Begeisterungsfähigkeit der Teilnehmenden inspirieren mich von Mal zu Mal aufs Neue.
Dr. Elisabeth Birnbaum, Österreichisches Katholisches Bibelwerk
Ein besonderer Grund, warum ich als Lehrender im Fernkurs tätig bin, sind das große Interesse und die immer wieder auch spürbare Begeisterung der Teilnehmer*innen, die aus den verschiedensten Berufen und Lebenssituationen kommen, an Fragen, die Theologie und Kirche betreffen. Es macht Freude, mit solchen Menschen zu arbeiten und ihnen einen Einblick in die mitunter etwas sperrige Materie des Kirchenrechts geben zu können.
Dr. Konrad Breitsching, Universität Innsbruck
Der Fernkurs ist ein wunderbares Format, theologische Bildung auch jenen Menschen anzubieten, für die ein mehrjähriges Vollzeitstudium an der Universität keine Option darstellt. Die gemeinschaftlichen Sommerwochen bieten den Vorteil, dass viele Teilnehmer dabei nicht nur Wissen, sondern auch existenziell interessierte Gesprächspartner finden. Dabei kommen die Leute mit den verschiedensten beruflichen, biographischen und spirituellen Hintergründen. Von daher gestalten sich die Vorlesungen oft sehr interaktiv. Das Lehren ist in dieser munteren Pluralität eine reine Freude.
Prof. Dr. Isabella Bruckner, Päpstliches Athenäum Sant' Anselmo, Rom
Nach nunmehr einer Dekade regelmäßiger Lehre im Rahmen der Fernkurse, ist die Frage nach dem Warum eine sehr spannende, denn jenseits von Gewohnheit und einer Art Normalität, ist es schön sich zu vergegenwärtigen: Warum eigentlich? Im Grunde ist es eine sehr einfache Antwort: Mindestens einmal im Jahr zwei Tage Zeit mit Menschen zu verbringen, die nicht im Raum sind, weil sie es müssen, sondern weil sie es wollen – wissen, verstehen, erkennen wollen, macht froh. Und häufig sehe ich dann in Gedanken in der hintersten Reihe meine Eltern sitzen, im Wissen, das könnte ihnen gefallen: Wochenenden voller Wissen, Verstehen, Erkenntnis.
Assoz. Prof. MMag. Dr. Roland Cerny-Werner, Universität Salzburg
Für mich ist es die perfekte Kombination. Genieße ich bei den Uni-Studierenden die jugendliche Härte, Lehre und Lehrenden nach Authentizität und eigener Lebensrelevanz zu beurteilen, findet sich im ThK ein gutes Pendant. Die Menschen sind hier in anderen Lebensphasen und ihre Frage nach Glaubens- und Sinnsuche verändert. Diese Kombination von Theologischen Kursen und universitärer Lehre erfüllt mich mit tiefer Freude. Zugleich macht sie mich zu einem besseren Lehrenden und Forschenden.
PD Dr. Benedikt J. Collinet, MA MA, Universität Passau
Als ehemaliger Lehrer liegt mir Bildung generell und religiöse Bildung speziell am Herzen. Dafür eignet sich der theologische Fernkurs ideal. Er bietet zudem die Möglichkeit eines kirchlichen Engagements zur Erfüllung des Bildungsauftrags in der religiösen Erwachsenenbildung, die ein wichtiges Anliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils war. Während meiner nun schon Jahrzehnte währenden Lehrtätigkeit im Fernkurs, für die ich sehr dankbar bin, gewann ich stets den Eindruck, dass diese Form der religiösen Bildung die Teilnehmer*innen persönlich weiterbringt und ihnen guttut. Das motiviert zu weiterem Einsatz für den theologischen Fernkurs.
DDr. Oskar Dangl, Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems
Ich sehe es als ein Geschenk, theologische Bildung einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der Fernkurs bietet dafür eine flexible und zugleich fundierte Grundlage. Besonders am Herzen liegt mir, den Teilnehmenden zu helfen, ihren Glauben tiefer zu verstehen, um daraus Mut und Verantwortung für ihr Leben als Christen und Christinnen zu gewinnen.
MMMag. Alexander Gaderer, Wien
Zum einen – ganz einfach: weil ich von der damaligen Leiterin der Theologischen Kurse, Dr. Ursula Struppe, angefragt wurde. Und so habe ich im Sommer 1996 meine erste Kurswoche in St. Virgil (Salzburg) gehalten. Zum anderen: weil ich es großartig und wichtig finde, dass sich Menschen jeglichen Alters und mit unterschiedlichen Lebens- und Glaubenserfahrungen für Fragen der Theologie interessieren und es immer wieder möglich ist, zu Klärungen beizutragen und neue Perspektiven zu ermöglichen. Das Interesse und die Freude, aber auch kritische Rückfragen von Seiten der Kursteilnehmer*innen haben mich stets inspiriert.
Univ.-Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl, Universität Salzburg
Seit vielen Jahren wirke ich mit als Lehrender im Fach Neues Testament vor allem in Studienwochen an unterschiedlichen Orten. In den vorgesehenen Vorlesungseinheiten ging es mir um Vertiefung in Themen und Texte, die im reichhaltigen Skriptum behandelt werden. Zentral war für mich Jesus im vielfältigen Zeugnis des Neuen Testaments. Die an den Studienwochen Teilnehmenden kamen jeweils aus verschiedenen Berufsgruppen und Altersgruppen. Ihr Interesse an der Heiligen Schrift hat mich sehr beeindruckt.
em. Univ.-Prof. Dr. Martin Hasitschka SJ, Universität Innsbruck
Das gemeinsame „Theologisieren“ bereitet mir sehr große Freude. Ich finde es bereichernd, dass ich im Lauf der Jahre so viele Teilnehmer*innen kennenlernen und mit ihnen in Austausch treten durfte. Das Fach Kirchengeschichte wird vorab bei den Teilnehmer*innen oft mit Skepsis und oft sogar ein bisschen Angst betrachtet: „Dunkle Kapitel der Kirche“, „So viele Jahreszahlen“. Es freut mich, wenn es mir dann gelingt, historische Kontexte zu erläutern, Prozesse und Mechanismen aufzuzeigen, die auch uns heutigen Menschen nicht fremd sind. Die angeregten und mitunter weinseligen Abende bei den Studienwochen/Studienwochenenden tun dazu ihr übriges.
MMag. Dr. Johannes Kritzl, St. Pölten
Ein Fernkurswochenende zu gestalten ist herausfordernd und bisher war ich noch immer danach heiser und erschöpft. Aber ich schätze das Format und vor allem die Teilnehmer:innen sehr. Kaum wo findet man so interessierte und aufmerksame Zuhörende. Ich schätze vor allem die Fragen, die während des Kurses oder auch in den Pausen gestellt werden. Durch die verschiedenen Lebensalter, Bildungsbiographien, Berufserfahrungen und persönlichen Umstände der Teilnehmer*innen kommen immer wieder spannende neue Aspekte zu den biblischen Texten auf, die mich herausfordern und mich oft auch überraschend Neues entdecken lassen.
Ass.-Prof. Dr. Magdalena Lass, KU Linz
Die Lerngruppen beim Fernkurs zeichnet die große Vielfalt der Berufe und Bildungsbiografien der Teilnehmenden aus. Getragen von einem gemeinsamen Interesse an den Inhalten des christlichen Glaubens und der Bereitschaft mit- und voneinander zu lernen, ergeben sich viele interessante Begegnungen. Diese sorgen im Bildungsvorgang oft für überraschende und auch für mich bereichernde Diskussionen und Einsichten.
MMag. Christoph Lauermann, Linz
Es bereitet mir große Freude, mich mit Menschen auseinanderzusetzen, die – so wie ich – die Theologie für sich entdeckt haben. Dabei mache ich auch nach vielen Jahren noch die Erfahrung, dass das Unterrichten immer ein Austausch ist, keine Einbahnstraße. Die Kombination von selbständiger Lektüre und direktem Gespräch mit Lehrenden ist für mich immer noch der Königsweg, sich (theologisches) Wissen zu erwerben. Bei allen Vorteilen, die das Arbeiten in Online-Formaten bietet, bleibt die persönliche Begegnung in ihrer Qualität und Intensität unersetzlich.
Mag. Harald Meindl, Graz
Als Neutestamentler, der regelmäßig Vorträge im Rahmen der Theologischen Kurse hält, frage ich zu Beginn eines Kurses meist nach den Interessen der Teilnehmenden. Dabei werden häufig folgende Fragen genannt: Wie ist das Neue Testament entstanden? Welche Akzente setzen die synoptischen Evangelien und welche das Johannesevangelium? Worin besteht die Leistung des Apostels Paulus? Was hat es mit der Bildsprache der Bibel auf sich und warum erweist sich die Offenbarung des Johannes bei der Lektüre als so anspruchsvoll? Manche wagen auch einen Blick über das Neue Testament hinaus in die nicht kanonischen Evangelien und die Apostelgeschichten. Um all diesen Fragen und den vielen, die noch kommen werden, einigermaßen gerecht zu werden, vertraue ich einfach auf die Qualität und die Kraft der Texte, die beim Lesen der Bibel freigesetzt werden. So entsteht aus Interesse Faszination, Lernbereitschaft und Raum für neue Entdeckungen. Jeder Kurs ist für mich eine neue Erfahrung, die mir vor allem eines zeigt: welch reiche Charismen in unseren Gemeinden vorhanden sind.
ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Josef Pichler, Universität Graz
Als Lehrender im Theologischen Fernkurs tätig zu sein, erfüllt mich aus mehreren Gründen mit großer Freude und Sinn. Ich schätze nicht nur die Vielfalt der Teilnehmenden, die aus unterschiedlichen Berufsfeldern und Lebenssituationen kommen, sondern vor allem auch ihr Engagement und ihre Neugier. Besonders am Herzen liegt mir der Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis und umgekehrt (!), denn dieser gemeinsame Austausch ist auch für mich als Lehrender immer wieder bereichernd und lehrreich!
Mag. Dr. Johann Platzer, Universität Graz
Seit Jahrzehnten sind alttestamentliche Texte für mich Lebenstexte, in denen ich immer wieder neue (Lebens)Schätze entdecke. Der Fernkurs ist eine Möglichkeit, das für interessierte Menschen zu öffnen. Mit ihnen im Austausch zu sein vom Kennenlernen bis hin zum Prüfen, Wissen bereitzustellen und Fragen an die Texte, ans Leben und ans Lesen zu bearbeiten, ist einen anderer (Lebens)Schatz, den zu bergen die Fernkurse ermöglichen.
Mag. Dr. Ursula Rapp, MA, KPH Edith Stein Salzburg
Studium, Lehrtätigkeit und die pastorale Praxis als Pfarrer haben mich nicht nur den spirituellen Wert der Liturgie, sondern auch ihre große pastoralmissionarische Chance erkennen lassen. Verbunden damit wuchs das Bestreben nach Vermittlung einer theologisch fundierten Gestalt und einer lebensnahen Gestaltung von Gottesdiensten. Hierfür bietet der Fernkurs anspruchsvolle und machbare Bildungswege zur persönlichen und beruflichen Stärkung. Der Fernkurs ist segensreicher Ort himmlischer Nähe.
Dr. Josef Reisenhofer, Hartberg
… weil ich mich immer wieder neu auf die Begegnung mit interessierten, fragenden Menschen freue.
… weil jede(r) Kursteilnehmer(in) in sehr unterschiedlichen Lebenswelten steht und von daher unterschiedliche Erfahrungen und Blickwinkel mitbringt. Gerade für das Fach Moraltheologie und die dazu gehörenden Diskussionen ist das spannend!
… weil jede Kurswoche und jedes Kurswochenende eine eigene Dynamik entwickelt.
… weil die gemeinsam gefeierten Gottesdienste und die Gespräche zwischendurch eine große Bereicherung für alle sind.
Dr. Paul Richter, Wien
Seit 2011 lehre ich das Neue Testament mit großer Freude und Interesse. Die neutestamentlichen Schriften geben das Zeugnis von Jesus Christus. Mit jeder Kursgruppe versuche ich in der Lehre gemeinsam mit den Teilnehmenden die Tiefe und den Reichtum der neutestamentlichen Schriften, ihre Botschaft und ihre christologische Mitte neu zu entdecken. In Gesprächen, Gruppen, schriftlichen Arbeiten und auch in den Prüfungsgesprächen kommen immer wieder neue und zuteil auch überraschende Fragen, Beobachtungen und „Entdeckungen“ der Teilnehmenden zur Sprache.
Senior Scientist DI Dr. Mira Stare, Universität Innsbruck
Der Theologische Fernkurs begeht eine 75-jährige Erfolgsgeschichte. Ich selbst darf seit 2011 im Fernkurs lehren, und zwar das Fach Altes Testament. Die Lehre im Fernkurs ist mir ein Herzensanliegen, weil ich in jedem einzelnen Kurs mit vielfältigen Menschen zu tun habe. Ich schätze vor allem die Bandbreite der Lebensalter und der Berufs- und Erfahrungshintergründe der Teilnehmer:innen. Ich erlebe die Einheiten – egal ob im Wochenend- oder im Wochenkurs – immer als große Bereicherung auch für mich selber und lasse mich stets mit innerer Begeisterung auf diese spezielle Herausforderung ein. Die Rückmeldungen bei den Prüfungen geben mir meist Recht: Der Theologische Fernkurs ist ein Ort der Begegnung und des gemeinsamen Lernens mit einer unverwechselbaren Qualität für alle Beteiligten.
ao. Univ.-Prof. Dr. Andreas Vonach, Universität Innsbruck
Ich erlebe hoch motivierte und interessierte Hörerinnen und Hörer, die sehr unterschiedlichen Background mitbringen. In dem kompakten Format der Studienwoche geschieht oft mehr an Begegnung und persönlichem Gespräch als in den kontinuierlichen Präsenzkursen. Mein Ziel ist es, für die Fremdheit und für die Ähnlichkeiten der kirchlichen Themen in Geschichte und Gegenwart zu sensibilisieren und heutige Entwicklungen und Fragestellungen in einen größeren Kontext einzuordnen.
Dr. Michael Wagner, Göllersdorf
Weil die gemeinsame Auseinandersetzung mit Personen, die nicht aus dem wissenschaftlichen Bereich kommen, aber sehr interessiert und engagiert am bzw. im kirchlichen Leben sind, für mich immer sehr bereichernd ist. Ich habe stets den Eindruck, dass ich mehr von den Kurstagen profitiere als die Lernenden. Zugleich ist es auch persönlich motivierend zu sehen, aus welchen unterschiedlichen Lebensfeldern und mit welchen Lebensgeschichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Fernkurs kommen.
HS-Prof. MMag. Dr. Florian Wegscheider, Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
Es bereitet mir Freude, interessierten Erwachsenen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Berufe Jesu Leben und Botschaft und exemplarisch einige Schriften des Neuen Testaments an Kurswochenenden - bisher durfte ich solche in Wels-Puchberg und Salzburg-St. Virgil gestalten - zu vermitteln. Ich bin froh, dass die Teilnehmer:innen darüber hinaus mit weiteren Studienunterlagen versorgt sind. Auch bei den Prüfungen ergeben sich interessante Gespräche mit Menschen, die sich für theologische Themen interessieren und sich ehrenamtlich engagieren.
Dr. Michael Zugmann, Pastoralamt der Diözese Linz
Eine Episode von einem Studienwochenende, einer Studienwoche oder Prüfung
Es war an einem Sommertag des Jahres 1986, als ich in ein Wiener Bildungshaus reiste. Der Fernkurs war fest in Frauenhand und es hat sich mir das Bild eingeprägt wie die damalige Leiterin der Kurse, Uschi Struppe, die Chefsekretärin und die Kursbetreuerin hinter der gläsernen Eingangstüre standen, um mit Argusaugen den jungen Mann zu begutachten, der kurzfristig für einen bewährten Kollegen eingesprungen war. Dieses Casting fiel so erfolgreich aus, dass mein Auftreten beim Fernkurs nun schon bald 40 Jahren währt.
Dass aus diesem geplanten Provisorium eine Dauerlösung wurde, lag natürlich auch am umgekehrten Begutachtungsverfahren. Ich war gleich angetan von diesem Glücksfall in der Bildungslandschaft. Der Theologische Fernkurs bietet Interessierten nicht nur die buchstäblichen Rosinen aus dem großen, in Teilen auch trockenen Kuchen der Theologie, für viele ist es sogar die erste Begegnung mit einem zeitgemäßen reflektierten und theologisch fundierten Glaubenswissen. Gerade in unseren Tagen gewinnt die Tatsache an Bedeutung, dass Bildung und Fakten die erfolgreichste Immuntherapie gegen jede Art von Fundamentalismus und radikaler Vereinfachung sind.
Dr. Bernhard Braun, Universität Innsbruck
Ich erinnere mich an Studienzirkel in Graz, die wir offiziell um 21.00 Uhr im Institut beendeten und vor der Tür bis 23.30 Uhr „ausklingen“ ließen, weil noch so viel zu sagen war, an Prüfungen, die wir im abendlichen Sonnenschein auf einer Parkbank vor dem Fakultätsgebäude abwickelten, an spontane Buffets, weil fast jede(r) Teilnehmende etwas zu Essen mitbrachte, an ein Studienwochenende, zu dem ich im Arbeitsgewand gekommen bin, weil ich zuhause beim Kochen die Zeit übersehen hatte...
Mag. Harald Meindl, Graz
Auf den Formularen zu den Prüfungen im Theologischen Fernkurs gibt es keine Rubrik für theologisch aufregende Äußerungen während der Prüfungsgespräche. Spuren davon notiere ich mir: „Gott schickt sein Herzstück“ in der Inkarnation, denn „er hat den Drang, uns zu erlösen“, er will „den Menschen von ganz unten abholen“, „menschlicher geht’s ja nimmer“. Maria hat „einen Vorschussbonus gekriegt“, „in Jesus sieht man, wie Gott so tickt“, er sei auch ein „Freund“, „aber einer, der nicht allein stärkt, sondern auch herausfordert, beißt und zwickt“. „Der Knackpunkt unseres Glaubens ist die Auferstehung“, die Himmelfahrt „etwas ganz Überdimensionales“, und das Gericht „wird sicher net so leicht sein wia a Impfung“. Der Heilige Geist lässt sich als „Antaucher“ verstehen und die Kirche (u. a.) als „Verein über den Tod außi“. Eine Teilnehmerin zog ihr Resümee mit „eigentlich sind wir jetzt ausgebildete Apostel“. Nun denn, auf ins Weite!
DI Dr. Elisabeth Pernkopf, Graz
Eine Episode und warum ich gern unterrichte: Als ich bei einer Prüfung einen Kursteilnehmer fragte, ob er das Gelernte auch praktisch umsetzen könne, erklärte er, dass er aus einer gebirgigen Gegend käme. Er sah darin eine Metapher für sein Denken, welches früher durch „Berge“ fixer Vorstellungen sehr beengt war. Er war überzeugt, dass sich durch die Theologischen Kurse sein Horizont geweitet habe, und sein Denken flexibler und lebendiger geworden sei. Er fühlte sich einfach freier! Es ist mir eine große Freude, diesen Befreiungsprozess als Philosophin begleiten und unterstützen zu dürfen.
Mag. Birgit Reininger-Eisenmann, Engerwitzdorf
Vor Jahrzehnten in Graz. Ich darf Kirchengeschichte vortragen und mit der Gruppe schöne Gottesdienste mitfeiern, auch deswegen, weil erstaunlich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Musikinstrumente mitgebracht haben. Vor der Einheit „Vaticanum II“ bitte ich die Gruppe, Bilder, Sätze, Metaphern, Geschichten …, die sie mit diesem Konzil verbinden, für den Einstieg mitzubringen. Am nächsten Tag bin ich überrascht, hohe Abwesenheitsquote. Ich murmle etwas vom neuen Selbstbewusstsein, das dieses Ereignis offensichtlich gebracht hat, in Richtung, die mündigen Laien entscheiden selbst, ob sie zur Einheit kommen oder nicht. Einige im Saal schmunzeln. Da geht die Tür auf. Ein Orchester spaziert herein und spielt auf. Programmmusik pur. (Smetana schau oba). Eine Eigenkomposition, wohl über Nacht entstanden, verdeutlicht die Bedeutung dieses Konzils. Dynamik, fröhliche Gesichter…Welch Fülle an Charismen! Welche Talente und Begabungen in unserer Kirche! WIR SIND KIRCHE. Ein seltener Höhepunkt im Leben eines Vortragenden. PS: Zur letzten Einheit werden die Instrumente mitgebracht. Nach dem offiziellen Ende spielt die Truppe „Sag beim Abschied leise Servus“. Die Noten holten sich die Musikantinnen und Musikanten von Univ. Prof. Riedl, der Moraltheologie vortrug. Er schrieb sie aus dem Kopf nieder. Danke vielmals! der Gruppe, Prof. Riedl und vor allem den THEOLOGISCHEN KURSEN! Ich wünsche den Kursen viele Menschen, die beim „Thema“ Religion, Christentum, Kirche auch den kognitiven Zugang suchen.
Mag. Anton Theisl, Wien
Fernkurs in Puchberg. Samstagabend. Der Gottesdienst ist mit einem auswärtigen Priester geplant. Die Vorbereitungsgruppe kann keinen Kontakt herstellen. Der Priester ist offensichtlich verhindert. Eine Gruppe von Wortgottesdienstleiter*innen gestaltet den Gottesdienst in der Hauskapelle mit verteilten Rollen. Der Wortgottesdienst, die ausgewählten Texte und Lieder, die verbindenden Worte, unaufgeregt, authentisch und aus dem Leben heraus, die Phasen von Stille, das alles wird zu einem spirituellen Erlebnis. Die bunte Gruppe findet eine Form von Gemeinschaft, in der sich alle aufgehoben fühlen und Gegenwart Christi erfahrbar wird. Wo zwei oder drei in meinem Namen … Im Nachklang stellt sich die Frage: Hat etwas gefehlt? Von Karl Rahner gibt es den bekannten Satz, der Christ der Zukunft werde ein Mystiker sein, oder er werde nicht mehr sein. Im Fernkurs darf ich Menschen begegnen, die sich auf den Weg machen, ihre Gottesbeziehung theologisch zu vertiefen: Christ*innen der Zukunft!
Ass.-Prof. Dr. Andreas Michael Weiß, Universität Salzburg
Vor welchen (zukünftigen) Herausforderungen steht der Fernkurs? Wohin soll er sich entwickeln?
Der Fernkurs steht aus meiner Sicht vor zwei großen Herausforderungen. Zum einen wird das Bildungsangebot immer diverser. Daher werden neue Formen und Formate zu überlegen sein. Mit den Online-Angeboten ist ein erster Schritt in diese Richtung bereits gemacht. Zum anderen wird der Trend zur Akademisierung in vielen Bildungsbereichen immer spürbarer. Dieser Entwicklung werden die Theologischen Kurse Rechnung tragen müssen, auch wenn dieser Weg nicht einfach ist.
Univ.-Prof. DDr. Reinhold Esterbauer, Universität Graz
Der Theologische Fernkurs ist für Sinnsuchende auf dem Markt der Religionen ein Feinkostladen mit exzellenter Beratung, in dem man nicht nur sachkundig mit dem Sortiment bekannt gemacht wird, sondern auch andere Suchende trifft und sich austauschen kann. Darauf – auf Expertise und Gemeinschaft – muss er sich auch in Zukunft konzentrieren, am besten durch einen stärkeren Fokus auf zeitgemäße Lehrmethoden. Dann verkommt der Fernkurs nicht zur Greißlerei, in der zwar auch alles Lebenswichtige steht, es aber weniger ansprechend dargeboten wird als anderswo. Der Fernkurs gehört für mich zum Sinnvollsten, was ich als Theologin machen kann – es sind einem selten so lernwillige und begeisterungsfähige Menschen anvertraut.
Mag. Dr. Daniela Feichtinger, MA BA, Universität Graz
Viel ist heute von gesellschaftlichen Blasen die Rede, die sozial, ökonomisch und ideologisch geschlossen sind und sich entweder kämpferisch voneinander abgrenzen oder schlichtweg ignorieren. Es ist zu befürchten, dass sich die Abgeschlossenheit dieser Blasen - befeuert durch die fremdbestimmten Algorithmen vermeintlich sozialer Medien - in Zukunft noch verstärken wird. Schon jetzt zeigt sich, dass dadurch nicht nur Bildungsdiskurse, sondern auch demokratische politische Systeme, die den Ausgleich unterschiedlicher Interessen zum Ziel haben, zunehmend unter Druck geraten.
Der Theologische Fernkurs scheint ist mir zu dieser Entwicklung eine wichtige Antithese zu sein. Hier begegnen einander Menschen aus unterschiedlichen Regionen Österreichs, mit unterschiedlichen Bildungsniveaus und Berufen, die eint, dass sie an Gott und der Welt interessiert sind. Dies bedeutet im Kontext christlicher Theologie eine universale Perspektive einzunehmen und die eigene Blase radikal zu sprengen. Neben den neuen Sichtweisen, die durch die Struktur der Vorlesungen mit unterschiedlichen Lehrenden vermittelt werden, sind auch die vielen Gespräche außerhalb des Hörsaals von größter Bedeutung. Hier geschieht Begegnung, Austausch und Weitung des Blicks. Immer wieder bin ich erstaunt, wenn Gruppen nach einem anstrengenden Vorlesungstag noch bis spät am Abend zusammensitzen und angeregt diskutieren. Diese Gruppen an interessierten und interessanten Menschen über ein, manchmal zwei Wochenenden begleiten zu dürfen, erlebe ich als ein Geschenk, das mir hilft aus den eigenen Blasen je neu ins Offene aufzubrechen, dorthin wo sich Gott und die Welt berühren.
MMag. Dr. Rudolf Kaisler, BSc, Universität Wien
Mystagogie in die Kraft des Wandels
Unsere Gesellschaft und letztlich die Menschheit als Ganze befinden sich in einer tiefgreifenden Transformation. Ein Strang dieser Transformation ist das Religiöse und Spirituelle. Diese Transformation als das dominante Zeichen unserer Zeit lässt uns das Evangelium neu entdecken als das, was es in seinem Kern ist: eine Kraft der Wandlung, sodass es für möglichst alle gut sein wird. Die Theologie im Gesamten und insbesondere auch die Theologischen Kurse stehen damit unter dem Anspruch, Mystagogie, Einführung in das Geheimnis dieser Kraft der Hoffnung und des Wandels zu sein.
Dr. Walter Schmolly, Caritas Vorarlberg
Immer unterschiedlicher und pluraler werden die Teilnehmenden an den Kursen. Immer weniger Personen werden in der Zukunft eine traditionelle kirchliche Sozialisation mitbringen. Wie können wir in einer solchen Situation, in denen die Glaubenden immer mehr Minderheit in unseren Gesellschaften werden, unsere Aufgabe erfüllen, theologische Bildung mit persönlicher-spiritueller Entwicklung zu verbinden.
Mir schweben zwei miteinander zu verbindenden Perspektiven vor, die ich auch in den dogmatischen Kursen der letzten Jahre als hilfreich erlebt habe. Der Kurs sollte von einem spirituellen Faden geprägt sein, durch den ich als Dozent mich selber einbringe und mit Verweisen auf eigene Erfahrungen zu einem Raum offenen Austausches anrege. Dadurch wird eine zweite Perspektive ermöglicht. Die Teilnehmenden können sich mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen, als Fragen und Zeugnisse, einbringen und sich wechselseitig zum Nachdenken anregen.
In diesem Resonanzraum ist dann eine theologische Reflexion gefragt, die das "Dogma" als gemeinsamen Konvergenzrahmen lebensweltlich einbringt und durch die Erfahrungen der Kirche auf dem Weg der Geschichte auch zeigt, welche Vielfalt möglich war und deshalb auch heute ist; und wo die Grenzen gezogen worden sind. Mir scheint, dass sich so Wege in eine Zukunft eröffnen, auf denen wir erfahren, was die zwei auf dem Weg nach Emmaus bezeugen: ein Dritter mischte sich ein. Und als er erkannt wurde, war er nicht mehr zu sehen. Doch die Sehnsucht bleibt, das brennende Herz. Ein solches Herz wird der Grund des Glaubens der Zukunft sein.
Univ.-Prof. i.R. Dr. Roman Siebenrock, Innsbruck