Der Verein der FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE sieht es als seine Aufgabe, die THEOLOGISCHEN KURSE in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Beitrag
145,-
130,- für FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE
Kurskonzept
Mag. DDr. Ingrid FISCHER, MMag. Dr. Andrea RIEDL
Spezialkurs Wien | März - April 2023
TERMINE
Detailinformationen |
Ohne Juden gäbe es keine Christen; und ohne das Christentum nicht das Judentum, das wir heute kennen. Die Geschichte beider Religionen ist untrennbar miteinander verwoben, gerade weil ab dem 1. Jahrhundert die Unterscheidung nötig wurde, um die je eigene Glaubensüberzeugung zu wahren. Trotz gegenseitiger Distanzierung und Polemik blieb das Nebeneinanderleben der Glaubensgeschwister anfangs oft pragmatisch-friedlich, doch hielten Misstrauen, Feindschaft und Verfolgung jüdischen Lebens zusehends Einzug in die kirchliche Lehre, Verkündigung, Gesetzgebung und in den von Klischees und Vorurteilen geprägten Alltag einer weithin ungebildeten Christenheit. |
Programm |
Montag, 13. März 2023, 19:00 - 21:00 Uhr Judentümer & Christentümer: Pluralität der Anfangszeit Univ.-Prof. Dr. Markus TIWALD, Universität Wien Montag, 20. März 2023, 19:00 - 21:00 Uhr „Das Christentum ohne Judentum – das Judentum im Christentum“ Univ.-Prof. Dr. Uta HEIL, Universität Wien Montag, 27. März 2023, 19:00 - 21:00 Uhr Das Zusammenleben von Juden und Christen in Palästina em. Univ.-Prof. Dr. Günter STEMBERGER, Universität Wien Montag, 17. April 2023, 19:00 - 21:00 Uhr „Adversus Judaeos“: Polemik in den Schriften der Kirchenväter Univ.-Prof. Mag. Dr. Armin LANGE, Universität Wien Montag, 24. April 2023, 19:00 - 21:00 Uhr Das Christentum als Mutter des rabbinischen Judentums em. Prof. Dr. phil. Israel Jacob YUVAL, Hebrew University of Jerusalem Montag, 08. Mai 2023, 19:00 - 21:00 Uhr Eine jüdische Theologie des Christentums (Videozuspielung) Dr. phil. Jehoshua AHRENS, Rabbiner und Beauftragter für interreligiösen Dialog Montag, 15. Mai 2023, 19:00 - 21:00 Uhr Volkstümlicher Antijudaismus MMag. Dr. Andrea RIEDL, Technische Universität Dresden Montag, 22. Mai 2023, 19:00 - 21:00 Uhr Die Päpste und die Juden Ass.-Prof. Mag. Dr. Johannes GIEßAUF MAS, Universität Graz |
Jehoshua AHRENS studierte Internationales Management in England und Deutschland und begann danach seine Ausbildung zum orthodoxen Rabbiner in Israel, Cambridge (MA) und Luzern (Dr. phil.). Nach seiner Ordination war er als Rabbiner in Sofia/Bulgarien, Zürich, Düsseldorf und Nürnberg tätig und ist seit Anfang 2017 Gemeinderabbiner in Darmstadt sowie Beauftragter für Interreligiösen Dialog des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen. Für sein Engagement im jüdisch-katholischen Dialog wurde Jehoshua Ahrens 2017 von Papst Franziskus persönlich die Päpstliche Medaille verliehen.
Johannes GIESSAUF, promovierter Historiker, ist Assistenzprofessor am Institut für Geschichte der Universität Graz und gehört seit 2006 der Historischen Landeskommission für die Steiermark an. In seiner Tätigkeit in Forschung und Lehre ist ihm die Erschließung vermeintlich "trockener" historischer Daten und Fakten als ebenso spannend wie unterhaltsam wichtig. In seinen Vorträgen und Publikationen befasst er sich u. a. mit Kulturkontakten zwischen Asien und Europa im Mittelalter durch nomadische Reitervölker und die Kreuzritter, aber auch mit speziellen Phänomenen wie Ekstase und Rausch, Kannibalismus oder der Rolle der Frau im Bett mit der Macht.
Uta HEIL hat Evangelische Theologie in Bielefeld und Bonn studiert und sich nach ihrer Promotion (Universität Erlangen) 2009 habilitiert. Nach einigen Jahren im Grazer Schuldienst und als wissenschaftliche Mitarbeiterin hatte sie bis 2013 mehrere Lehrstuhlvertretungen und Gastprofessuren im deutschsprachigen Raum inne. Dem (nicht angenommenen) Ruf auf die Professur für Kirchengeschichte I (Ältere Kirchengeschichte) an die Universität München folgte der Ruf nach Wien, wo Uta Heil seit 2015 als Universitätsprofessorin an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität tätig ist. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Spätantike: Dazu gehören die frühchristlichen apologetischen Schriften, der "arianische" Streit um die Trinitätstheologie, das Christentum und die Schriftauslegung in der Alten Kirche sowie das Christentum zur Zeit der Völkerwanderung.
Armin LANGE ist international renommierter Fachmann für die Schriftfunde vom Toten Meer. Der Vorstand und Professor für das Judentum des Zweiten Tempels am Institut für Judaistik der Universität Wien ist in den letzten Jahren auch durch die Organisation großer internationaler Tagungen hervorgetreten: 2014 organisierte er das internationale Treffen der Society of Biblical Literature (SBL) in Wien mit 1100 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen und 2018 initiierte er die Tagung „An End to Antisemitism!“. Armin Lange ist Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Teilnehmer an mehreren Forschungsgruppen und -institutionen wie u. a. für das Studium des Alten Testaments und für Qumran-Studien, in der Gesellschaft für Biblische Literatur oder im internationalen Team für die Edition der Schriftrollen vom Toten Meer. In jüngerer Zeit widmet sich Armin Lange hauptsächlich der Antisemitismusforschung.
Andrea RIEDL hat in Graz, Thessaloniki und Wien Theologie und Klassische Philologie studiert. Von 2011 bis 2015 war sie Assistentin am Institut für Historische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und hat im Bereich der Theologischen Mediävistik zum Thema der Beziehungen zwischen Ost- und Westkirche im 13. Jahrhundert dissertiert. 2017 und 2018 verbrachte sie als Erwin Schrödinger-Stipendiatin an der renommierten University of Notre Dame (Indiana, USA). Anschließend forschte und lehrte sie am Münchner Institut der Monumenta Germaniae Historica sowie an den Universitäten Wien und Regensburg. Von 2020 bis 2024 Fachsbereichsleiterin für Kirchengeschichte am Institut für Katholische Theologie an der TU Dresden, hat Andrea Riedl seither die Vertretungsprofessur für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg inne.
Günter STEMBERGER ist emeritierter Professor für Judaistik an der Universität Wien, korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Ehrendoktor der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. Seine Einführungen in Talmud und Midrasch sind Standardwerke in der Judaistik. Zuletzt veröffentlichte er eine von ihm kommentierte Übersetzung der Mekhilta de-Rabbi Jishma'el - des ältesten rabbinischen Kommentars zum Buch Exodus.
Markus TIWALD ist seit September 2019 Inhaber des Lehrstuhls für Neues Testament der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit im Bereich des Neuen Testaments ist der 1994 zum katholischen Priester ordinierte Tiwald eingetragener Psychotherapeut für die Fachrichtung "Logotherapie und Existenzanalyse".
Israel YUVAL ist Professor für Jüdische Geschichte, Inhaber des Teddy Kollek Lehrstuhls für Kulturstudien über Wien und Jerusalem und war bis 2010 akademischer Leiter des von ihm 2002 gegründeten interdisziplinären Forschungszentrums für Jüdische Studien Scholion an der Hebrew University of Jerusalem. In seinen Arbeiten befasst er sich vor allem mit der wechselseitigen Wahrnehmung und Einflussnahme von Juden und Christen in der Spätantike und im Mittelalter.
2016 erhielt Israel Yuval das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2022 den Mount Zion Award für Verdienste in der kulturellen und interreligiösen Verständigung von Judentum, Christentum und Islam und im Friedensprozess in Nahost. Israel Yuval, mit Wurzeln im 2. Wiener Gemeindebezirk wurde kürzlich österreichischer Staatsbürger.
Buch zum Thema: I. Yuval, Zwei Völker in deinem Leib. Gegenseitige Wahrnehmung von Juden und Christen in Spätantike und Mittelalter, Göttingen 2007
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Eine umfassende Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben.